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THE NEUTRAL
Wien/Vienna
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Themenvorschläge 2025

Themenvorschläge Curated by 2025

Bitte wählt das favorisierte Thema  bis zum 12. Januar 2025 über das Dashboard.

 

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Liminalität

Liminalität ist ein 1963 vom Ethnologen Victor Turner geprägter Begriff. Er beschreibt einen Schwellenzustand, in dem sich Individuen oder Gruppen befinden, nachdem sie sich rituell von der herrschenden Sozialordnung gelöst haben.

The Ordinary

Die Auseinandersetzung mit dem „Alltäglichen in der Kunst“ eröffnet eine vielschichtige Reflexion über die Interdependenz von Kunst, Gesellschaft und den repetitiven Routinen des täglichen Lebens. Dieses Thema wirft grundlegende Fragen auf: Wie können die scheinbar trivialen Elemente des Alltags durch künstlerische Interventionen transformiert und in neue Bedeutungshorizonte überführt werden? Und wie vermag Kunst es, die fragile Grenze zwischen dem Ästhetischen und dem Profanen, zwischen Kunst und Leben, sichtbar zu machen und zu hinterfragen?

Die historische Verankerung dieser Thematik reicht zurück in die frühe Moderne. Marcel Duchamps Readymades radikalisierten die Vorstellung von Kunst, indem sie banale Alltagsgegenstände in den auratischen Raum des Museums überführten und deren Funktionalität ästhetisch subvertierten. Andy Warhols ikonische Darstellung von Konsumgütern in der Pop Art betonte die Ambivalenz zwischen banaler Massenkultur und der Sublimierung des Alltäglichen. In der Postmoderne setzten Bewegungen wie die Arte Povera und die Konzeptkunst diesen Diskurs fort, indem sie den Alltag nicht nur als Sujet, sondern als performatives und materielles Medium etablierten. Künstlerinnen wie Sophie Calle und Rirkrit Tiravanija schärften diesen Ansatz, indem sie das Alltägliche zum Träger sozialer, kultureller und politischer Narrative machten.

Die Analyse dieser Traditionen lädt dazu ein, das Verhältnis zwischen Kunst und Alltag nicht nur als rezeptiv, sondern als aktiv zu betrachten: Kunst reagiert nicht nur auf das Alltägliche, sondern gestaltet und transformiert es. Der Alltag wird dabei weniger als starrer Bezugsrahmen verstanden, sondern als fluide Praxis, die unsere Wahrnehmung der Welt ständig neu formt. Dies impliziert, dass das Alltägliche in der Kunst nicht nur ein Reflexionsgegenstand, sondern auch ein Katalysator für Veränderung und (politischen) Widerstand sein kann.

Um dieses Thema zu erschließen, könnte die künstlerische Praxis die Grenze zwischen Funktionalität und Ästhetik aufbrechen, indem Alltagsgegenstände und deren Rekontextualisierung zur kritischen Reflexion anregen. Performative Arbeiten und Installationen, die alltägliche Handlungen wie Essen, Schlafen oder Arbeiten ins Zentrum rücken, könnten die repetitiven Strukturen des Lebens poetisch aufladen und das transformative Potenzial des Alltags sichtbar machen. Gleichzeitig böte sich die Möglichkeit, sozialkritische Perspektiven einzubeziehen, etwa durch Arbeiten, die die Unsichtbarkeit oder Prekarität bestimmter Aspekte des Alltags – beispielsweise in Bezug auf Arbeitsbedingungen, Geschlechterfragen oder Konsumzwänge – thematisieren und damit die politisch aufgeladene Dimension des Gewöhnlichen betonen.

Das Alltägliche in der Kunst ermöglicht eine universelle, aber tief individualisierte Auseinandersetzung, indem es auf kollektive Erfahrungen zugreift und sie zugleich individuell neu befragt. Diese thematische Öffnung schafft einen Dialog zwischen lokalen und globalen Perspektiven und ermutigt zur Reflexion über die ästhetische wie ethische Dimension des Gewöhnlichen. Als kuratorisches Leitmotiv könnte „das Alltägliche in der Kunst“ die Schnittstelle zwischen Intimität und Gesellschaftskritik, zwischen Kontemplation und Provokation bilden. Es fordert uns auf, die oft übersehene Schönheit und Komplexität des Alltäglichen zu erkennen – und zugleich seine politischen und sozialen Implikationen zu hinterfragen. In dieser Dialektik liegt nicht nur die Poesie des Gewöhnlichen, sondern auch sein Potenzial zur Transformation.

Season of Transition and Transformation

Es wurde keine weitere Beschreibung angefügt.

Modes of Abstraction

Abstraktion in Form
Abstraktion in Methode
Abstraktion des Mediums
Abstraktion als Diskussion von Grundsätzen
Abstraktion kultureller Einflüsse
Abstraktion politischer Ideen

 

Curated by dockt an das kürzlich spürbar vermehrte Interesse in der Kunstwelt an, sich Fragen der Abstraktion neu zu stellen - insbesondere nach einer Phase, die verstärkt von Figuration geprägt war.

Fragmented Subjectivity

The Attention Economy has given way to hyper-connectivity and overproduction of content, inducing attention deficits in all respects.
Renewed focus is placed on the role of the artist as viewer and re-animator of content while enduring the fragmenting effect on the self of cultural consumption. The media theories of the 80s come into relevance again.

A New Turn of the Kaleidoscope

Malerei wird heute aus allen, vor allem aber aus ganz unkonventionellen, unvorhersehbaren Richtungen vorangetrieben, wobei ganz konventionell vorgetragene Ansätze auf radikal emanzipatorische Anliegen stoßen. 
Es ist 20 Jahre her, dass Kasper König und Hans Ulrich Obrist mit der wichtigen, Maßstäbe setzenden Ausstellung „Bilderstreit“ für Überraschung im Diskurs um das vermeintliche Ende der Malerei gesorgt haben. Aus intellektuellen aber auch ökonomischen Gründen oder auch einfach aus Neugier scheint es heute wieder gerade der richtige Zeitpunkt zu sein, sich mit der aktuellen Befindlichkeit von Malerei auseinander zu setzen, was Curated by zuletzt 2012 mit der Ausstellung „Why Painting Now“ unternommen hatte.
Eine neue Positionsbestimmung scheint heute umso mehr angebracht zu sein, als sich das Verständnis, aber auch die soziale Positionierung von Malerei in den letzten zehn Jahren radikal verändert haben – eine Bewegung, deren Virulenz von den heimischen Institutionen bisher in ihrer Gesamtheit kaum reflektiert worden ist.
Gänzlich neue, bisher im Kunstdiskurs wenig beachtete ethnische und soziale, identitätspolitische Anliegen und Strategien, prägen ebenso das Bild einer neuen Epoche, wie unvorhergesehene technologische Entwicklungen.