
MEYER*KAINER
curated by Herwig Kempinger
Herwig Kempinger, geboren 1957, studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien, dort war er auch als Lektor für Visuelle Medienkunst tätig. Von 1979 bis 2013 nahm er an zahlreichen Ausstellungen in nationalen und internationalen Galerien sowie Institutionen teil. In den Jahren 2013 bis 2021 hatte er das Amt des Präsidenten der Wiener Secession inne. Seit 2022 arbeitet Kempinger freischaffend als Kurator und setzt seine künstlerische Tätigkeit fort.
Byars bewegte sich zwischen Konzeptkunst, Performance und Spiritualität. Seine Kunst zielte darauf ab, die Realität durch symbolische, oft immaterielle Gesten zu verändern – etwa durch goldene Objekte, verschlüsselte Botschaften oder rituelle Performances wie „The Perfect Kiss“. Gold steht bei ihm für Transzendenz und Philosophie, wobei seine Arbeiten häufig schwer fassbar und bewusst unverständlich gehalten sind.
Die Künstlergruppe gelatin nutzt Humor, Provokation und Ekel, um gesellschaftliche Werte zu hinterfragen. Sie verbinden Exkremente, Kunst und Gold als Symbole für Wert, Tabu und Transformation. Inspiriert von Freud und Dada, führen ihre Installationen oft in absurde, körperliche Bildwelten, die an Hieronymus Bosch erinnern und bewusst Grenzüberschreitungen darstellen.
Malouf kombiniert Pop Art, postkapitalistische Ästhetik und Internetkultur. In neueren Werken verarbeitet er Pilze und chemisch veredeltes Gold. Seine goldenen Gemälde thematisieren Reflexion und Erleuchtung und stehen für handwerkliche Präzision und symbolischen Überschuss.
West griff in den 1980ern mehrfach zum Material Gold, etwa in Arbeiten wie „Freude“ oder „Idiosyngramm“, die zwischen Psychoanalyse, Ornament und Ironie changieren. Seine Arbeiten spielen auf kulturelle, psychologische und kunsthistorische Bedeutungen an und regen zu vielschichtigen Assoziationen an – auch wenn sie sich rational oft schwer erschließen lassen.
Zobernig verbindet ironisch den Glanz des Goldes mit dem Banalen. Seine goldenen Stühle parodieren Rokoko-Stil und Massenproduktion. In seinen Gemälden nutzt er Gold und Silber, um klassische Formen mit gestischer Malerei zu durchbrechen. Für ihn ist der Malprozess wichtiger als eine klare Botschaft – er arbeitet frei und strukturiert zugleich.

El Dorado
Die moderne Gesellschaft führt zu Selbstentfremdung und fragmentierter Identität, was sich in einem eingeschränkten Denken äußert, das neue Ideen oft ablehnt. Mit dem Rückgang traditioneller Religionen übernehmen neue moralische und spirituelle Systeme die Sinnstiftung. In diesem Kontext wird auch Gold wieder verstärkt künstlerisch genutzt – als Symbol für Materialismus, Macht und Transformation.
Künstler des 20. Jahrhunderts interpretierten Gold neu, oft als Ausdruck von Unendlichkeit oder Kritik an gesellschaftlichen Werten. Brancusis „Unendliche Säule“ etwa thematisiert das Endlose durch Form und Material. Auf der documenta 7 (1982) wurde das Interesse an Gold besonders sichtbar, mit Werken u. a. von Byars, Kounellis, Beuys, Horn und Fabro.
Gold hat seit jeher Macht symbolisiert – von alten Gottkönigen bis zu Donald Trumps Vision, Gaza in eine „goldene Riviera“ zu verwandeln. Künstler wie Piero Manzoni und die Gruppe gelatin setzen sich ironisch mit der alchemistischen Idee auseinander, Unedles (wie Exkremente) in etwas Wertvolles zu verwandeln – und hinterfragen so Kunst, Wert und Transformation.
James Lee Byars
Byars bewegte sich zwischen Konzeptkunst, Performance und Spiritualität. Seine Kunst zielte darauf ab, die Realität durch symbolische, oft immaterielle Gesten zu verändern – etwa durch goldene Objekte, verschlüsselte Botschaften oder rituelle Performances wie „The Perfect Kiss“. Gold steht bei ihm für Transzendenz und Philosophie, wobei seine Arbeiten häufig schwer fassbar und bewusst unverständlich gehalten sind.
Heimo Zobernig
Zobernig verbindet ironisch den Glanz des Goldes mit dem Banalen. Seine goldenen Stühle parodieren Rokoko-Stil und Massenproduktion. In seinen Gemälden nutzt er Gold und Silber, um klassische Formen mit gestischer Malerei zu durchbrechen. Für ihn ist der Malprozess wichtiger als eine klare Botschaft – er arbeitet frei und strukturiert zugleich.
Franz West
West griff in den 1980ern mehrfach zum Material Gold, etwa in Arbeiten wie „Freude“ oder „Idiosyngramm“, die zwischen Psychoanalyse, Ornament und Ironie changieren. Seine Arbeiten spielen auf kulturelle, psychologische und kunsthistorische Bedeutungen an und regen zu vielschichtigen Assoziationen an – auch wenn sie sich rational oft schwer erschließen lassen.
Mathieu Malouf
Malouf kombiniert Pop Art, postkapitalistische Ästhetik und Internetkultur. In neueren Werken verarbeitet er Pilze und chemisch veredeltes Gold. Seine goldenen Gemälde thematisieren Reflexion und Erleuchtung und stehen für handwerkliche Präzision und symbolischen Überschuss.
gelatin
Die Künstlergruppe gelatin nutzt Humor, Provokation und Ekel, um gesellschaftliche Werte zu hinterfragen. Sie verbinden Exkremente, Kunst und Gold als Symbole für Wert, Tabu und Transformation. Inspiriert von Freud und Dada, führen ihre Installationen oft in absurde, körperliche Bildwelten, die an Hieronymus Bosch erinnern und bewusst Grenzüberschreitungen darstellen.
Events
Bilder
Franz West
Zugabe, 1987
plaster, gold foil, Resopal board
36 x 90 x 9 cm
Photo: Kati Göttfried
Courtesy: Galerie Meyer*Kainer, Vienna
gelitin
Untitled, 2015/2020
Glazed ceramic, soft toys, rubber foam, glass eyes, wood
185 x 85 x 85 cm
Photo: gelitin
Courtesy: Galerie Meyer*Kainer, Vienna